Ton

Der Umgang mit Ton hat in unserer Familie eine lange Geschichte. Jeder von uns hatte irgendwann einmal einen Töpferkurs besucht. Nachdem viel Erlerntes im Laufe der Zeit in Vergessenheit geriet oder der Verdrängung anheim fiel, absolvierteTochter Laura im Rahmen ihrer Schulausbildung ein Praktikum in einer kleinen kreativen Töpferwerkstatt. Der Virus hatte uns wieder gepackt und wir trafen uns dort einmal wöchentlich mit Gleichgesinnten zum Kneten, Formen und Glasieren.

Die nachfolgend vorgestellten Exponate entstammen nicht alle dieser Zeit. Sie zeigen aber recht eindrucksvoll die Freude mit der hier zuwerke gegangen wurde.



Bremer Stadtmusikanten
Die "Bremer Stadtmusikanten" sind ein Werk aus Tochter Lisas Grundschulzeit. Die dargestellten Tiere schauen wach und fröhlich drein. Jedes hat eine ganz individuelle Kopfhaltung die arttypisch gelungen ist.

Die Kolorierung wurde in normaler Deckfarbe ausgeführt. Zur Vermeidung von Schäden durch den Brennvorgang hat Lisa die Körper der Tiere teilweise ausgehöhlt. 

Es hat einige Mühe gekostet, dass dieses schöne Stück noch im Familienbesitz ist. Viele drängende Anfragen und Bitten auf Überlassung als Geburtstagsgeschenk usw. mussten vornehm "abgebügelt" werden.

Pferdekopf
Der "Pferdekopf" ist in Lauras Praktikumszeit entstanden und wirkt überaus plastisch. Seine tiefschwarze Farbe mit der mattschimmernden Glasur verändert bei jedem Lichtwechsel den reliefartigen Eindruck.

Ich habe mich über dieses Weihnachtsgeschenk sehr gefreut und es ziert seit einigen Jahren mein Bücherregal über dem Schreibtisch.
dreigliedrige Vase
Diese, wie ich finde wunderschöne dreigliedrige Vase, ist ein Werk von meiner Frau Mechthild und entstand irgendwann in den 70er Jahren. Der Herstellungsprozess war nicht unaufwendig, da alle Teilelemente recht dünnwandig sind und nach ihrer separaten Anfertigung zusammengefügt wurden. Solche Gebilde verhalten sich beim Brennen bzw. Glasieren oft sehr eigenwillig und nicht selten mit selbstzerstörerischer Tendenz

In den ersten Jahren unserer Ehe hob ich die in einem Bücherregal stehende Vase an, um darunter Staub zu wischen. Der Rand des längsten Halses ging dabei am darüberliegenden Regalbrett zu Bruch. - Tränen bei Mechthild, Schuldbewußtsein und tiefe Zerknirschung bei mir. Ich modellierte das Zerbrochene aus einem Gemisch von gemörserten Blumentopfscherben und Aquarellfarben mit Epoxydharz als Bindemittel nach. Dieser Versuch gelang zum Glück auf Anhieb. 




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